Fiona unsere erste Chodenländerhündin

Unsere Fiona geb. 10.8.2001

 

 

 

Als erste Chodenländerhündin kam  Fiona Prima Nova zusammen mit Flavia Chica Prima Nova im Februar 2000 in die Schweiz. Der Schock war gross, als wir Fiona im Alter von 6 Monaten bereits einschläfern mussten. Sie hatte Leptospiren aufgelesen, welche eine Hirnhautentzündung und Epilepsieartige Anfälle auslösten, die leider unheilbar waren. Die Anfälle bekamen wir  auch mit Medis und hochdosiertem Antibiotika nicht in den Griff, so dass wir Fiona erlösten. Es war unfassbar traurig.

 

Im Oktober 2001 kam Hira Prima Nova zu uns. Unsere Kinder waren damals gerade 4 und 6 Jahre alt, und die Hündin musste einfach wieder Fiona heissen. Fiona war ein toller Welpe,  ohne Ansprüche, leicht führbar und nervenstark. Die Kinder liebte sie über alles, ja sie hütete sie Tage- und Nächtelang. Wo die Kinder waren, war Fiona. Die Hundeschule möchte Fiona aber gar nicht, Platz und Apportieren war ihr ein Gräuel. So begrub ich meine Träume, einen Begleithund aus Fiona zu machen, bald wieder. Dafür war Fiona auf dem Hof und den täglichen Arbeiten ein treuer Begleiter und so hatten wir doch einen Begleithund, zwar ohne Prüfungen aber mit Herz. Bald zeigte sich, dass Fiona auch für meinen Schwiegervater eine nicht mehr wegzudenkende Begleiterin wurde. Seine Frau starb früh und Fiona spürte, dass er jemand an seiner Seite brauchte. Schwiegervater war damals Gemeindepräsi in Landiswil und so war Fiona bald überall bekannt, als der Hund vom Gemeindepräsidenten. Ah das ist der mit dem Hund, tönte es jeweils. Sobald der Schwiegervater auf sein Auto zu marschierte, war Fiona bereits eingestiegen. Im Alter fing Fiona an, dem Auto nachzulaufen, wenn er wegfuhr und sie zu Hause bleiben sollte. So bekamen wir einen Anruf von der Gemeindeverwaltung, dass Fiona im Sitzungszimmer unter dem Stuhl liege, momentan aber keine Sitzung stattfinde. Als mein Schwiegervater den Bus bestieg, der ihn ans Eidg. Schützenfest bringen sollte, wartete Fiona schwanzwedelnd im Gang. Sie hatte eine Abkürzung zum Bus genommen.

 

Die Liebe zum Schwiegervater fand 2011 ein jähes Ende, als dieser mit seiner neuen Partnerin auf unseren Zweithof zog.  Das hat Fiona ihm nie verziehen, sie stieg nie mehr in sein Auto ein. Im März 2012 fingen wir mit dem Bau des Laufstalles für die Kühe an.  Fiona war jeden Tag auf der Baustelle, sie wurde zum Bauhund. Jeder Arbeiter, der auf der Baustelle arbeitete, kannte Fiona. Am  Pfingstmontag verstand sie die Welt nicht, niemand war auf der Baustelle und es war doch Montag!!!

 

Anfang Juli 2012 war Fiona oft müde und es fiel uns auf, dass sie sich oft am Bauch leckte. Wir sahen einen riesigen Tumor, der sich von den beiden Lymphdrüsen über die Milchleiste zog. 2 Tag später wurde Fiona operiert. Ein 800 Gramm schwerer Tumor wurde herausgeschnitten. Fiona überlebte, aber die Wunde heilte schlecht. So konnten wir sie nicht zu Hause lassen und entschieden uns, dass sie mit in die Campingferien kommt. Am ersten Abend windete es stark und Fiona war plötzlich verschwunden. Gemeinsam mit dem Securitas suchten wir sie überall. Ganz aussen auf einem  80 Meter langen Steg, der in den See führte, fanden wir sie. Damals dachten wir das erste Mal daran, ob wohl ihr Lebensweg bald zu Ende sein würde. Aber es war noch zu früh und wir genossen jede Minute der gemeinsamen Ferien.  5 Wochen später spürten wir, dass der Tumor wieder wuchs und er diesmal inoperabel war. Wir gaben ihr Schmerzmittel, und sie verbrachte jeden Tag auf der Baustelle. Am letzten Abend mussten wir sie holen und ins Haus tragen, die Kraft zu laufen fehlte. Am nächsten Morgen war Fiona verschwunden. Wir suchten sie überall und wussten jetzt will sie gehen. Wir fanden sie in einem kleinen Bach hinter dem Haus, wo sie ihren Bauch kühlte. Sie schaute und an und sagte Auf Wiedersehen. Wir durften sie am 12.8.2012 zu Hause auf dem Rasen erlösen. Wir begruben sie neben dem neu gebauten Stall, und setzten über ihrem Grab einen Baum, den wir zum Einweihungsfest geschenkt bekamen.  Fiona wurde  11 Jahre und 2 Tage alt.

 

Cornelia und Markus Müller