Das Jahr das war...

Schon ist das Jahr fast wieder vorbei. Viel ist passiert,  vieles wurde abgesagt, das ist mein persönlicher Rückblick.

 

Anfang Februar fuhren meine Kollegin und ich nach Tschechien, wir besuchten unsere ehemalige Chefin in Kremsir, mittlerweile ist sie  91 Jahre alt, die Freude war von beiden Seiten riesig. In einem tollen Hotel am See in Plumlov verbrachten wir die Nacht. Mit Inca fuhren wir am nächsten Tag zu Chip Yannic Krosandra. Und wir besuchten die wunderschöne Stadt Olomouc oder Olmütz ganz im Osten von Tschechien. In der Nacht vor Sturm Petra fuhren wir nach Hause, alles ging gut trotz Regen und Böen auf der Autobahn durch Österreich. Leider war Inca aber nicht trächtig, schade.

 

Am 6.März kam Corona, allerdings wusste ich da noch nicht mal was das eigentlich heisst, mittlerweile habe ich mehr als genug davon. Inzwischen sind wir zu Profis rund um Corona geworden. Am 7.März führten wir die GV des Schweizerischen Clubs für Chodsky pes durch. Es war eine lebhafte GV mit zufriedenen Gästen. Dann wird es aber heftiger wegen der allgegenwärtigen Corona:  Alle Termine, alle Veranstaltungen werden abgesagt, die Saison im Schützenhaus fällt weg, viel freie Zeit für Waldspaziergänge, Büroarbeit, Homeschooling, Brätlen vor dem Haus. Die Arbeit geht uns nicht aus. Langsam steige ich ein in mein politisches Amt. Bildung und Soziales sind in einer Gemeinde, auch wenn sie klein ist wie Landiswil doch sehr breit gefächert. Ich lerne viele neue, interessante Personen kenne, erfahre Geschichten und Hintergründe, die mich dann oft auch noch in den frühen Morgenstunden begleiten. Oder die Ausarbeitung des Konzepts vom Mittagstisch, der in Landiswil neu ab August 2020 angeboten wird. In nur 2 Monaten  wird alles aufgegleist und organisiert, das lässt mich plötzlich nachts im Traum Kindermenüs kochen. 

Im April begraben wir unsere Welpenpläne für 2020 vorläufig. Die Grenzen sind dicht, wir könnten auch mit Bonita nicht zu einem Rüden fahren und hoffen, dass die Läufigkeit noch lange auf sich warten lässt. Und dann, ganz viele Zufälle am 22.April, wir finden einen passenden Rüden "Floyd" in der Nähe von Zürich und Bonita wird läufig..... Es ist ein wahrer Glückstag und tatsächlich klappt es mit den beiden. Leider wird Bonita nicht trächtig. Im September fahren wir nochmals mit Inca zu Odin, leider wurde auch sie nicht trächtig.

Ebenfalls im April wurde in der Zuchtstätte von Lenka Metelkova im Tschechischen Dasice unsere Dasha geboren. Wir bibberten 10 Wochen lang, ob wir sie wohl abholen können oder nicht. Am 15.6.2020 gingen die Grenzen auf, Janine und ich fuhren am 20.Juni los um Dasha und Sueno abzuholen. Auf dem Nachhauseweg verzichteten wir auf eine Übernachtung, so schafften wir fast 2000 km in 24 Stunden. Alles ging gut, die beiden Welpen waren sehr brav.

 

Mein neuer Job war sehr interessant und lehrreich, oft schwirrte mir der Kopf. Ich lernte viel, musste aber eingestehen, dass es für mich so nicht passt. Mit viel Wehmut dachte ich immer wieder an die "alte" Praxis und an meine langjährigen Mitarbeiterinnen zurück. So kam es wie es kommen musst, ich kündigte per Ende September. 

Im Stall gab es viele freudige Ereignisse aber auch einige sehr traurige Erlebnisse. Die schönen sind natürlich immer die Geburten, bei welchen alles gut geht und das Kalb fast sofort fröhlich und voller Lebensfreude um die Mutter herumrennt. Im Juli hatten wir gleich dreimal grosses Pech, Kidonia konnte nicht mehr aufstehen, Havannah hatte einen Unfall und Indoor eine Verletzung der Halswirbelsäule, alle drei mussten erlöst werden. Im Herbst gebaren zwei der schönsten und besten Kühe, Morena und Kirti tote Kälber. Paloma hatte eine Mumie drinn ( ein abgestorbenes Kalb, das sich mumifiziert hat), meist aussichtslos dies zu behandeln. Diese Ereignisse machen mich immer sehr traurig und beschäftigen mich tagelang, denn die Entscheidung, die ansteht, dass die Kuh geschlachtet werden muss, fällt mir meist unendlich schwer. 

Durchs Jahr habe ich mit Berin und Markus viele schöne Ausflüge unternommen. Wir waren auf dem Napf, wanderten zum Bachalpsee, vom Stockhorn zum Oberstockensee und besuchten den Ballenberg. Oft genossen wir den Sonnenuntergang bei der Aspilinde oder an anderen schönen Orten. Mit dem Gemeinderat machten wir einen Ausflug zum Lac de Derborence im Wallis und degustierten feinsten Wein der Kellerei "Leukersonne". 

Am 3.Oktober besuchten uns 70 Mitglieder des Schweizerischen Clubs für Chodsky pes, mit über 30 Hunden. Es war ein gemütlicher Anlass mit vielen strahlenden Gesichtern. Leider spielte das Wetter am Vormittag nicht mit, es regnete und stürmte. Nachmittag wurde es besser, und wir konnten das Zvieri an der Sonne geniessen. 

Und dann Mitte Oktober: das Maskentragen wird obligatorisch....was im Frühling nichts bringen sollte, war plötzlich obligatorisch. Je länger die Massnahmen dauern, umso absurder werden sie und ich immer wie skeptischer... 

 

Ich freue mich auf das neue Jahr, sicher bringt es wieder viele Herausforderungen, die es zu meistern gibt.